ROTE MÜHLE
 
                                                                                                                                                                                                                              

Legende

 


Die Legende der Roten Mühle beginnt um das Jahr 1830, als in ihr eine Hammermühle untergebracht wurde. Diese Mühle war bemerkenswert, nicht nur wegen ihrer leuchtend roten Fassade, sondern auch wegen der besonderen Melodie, die von ihren Mauern ausging - einem gleichmäßigen Rhythmus von 120 Schlägen pro Minute, hervorgerufen durch den unermüdlichen Hammer, der auf das Metall einschlug.
In dieser Mühle arbeitete ein Gehilfe des Müllers, ein junger Mann mit einer Leidenschaft für Backwaren und offensichtlich auch für Musik. An langen Arbeitstagen, die von dem monotonen Rhythmus des Hammers begleitet wurden, entdeckte er eine besondere Art der Rhythmus-Interpretation. Mit Töpfen, Blechen und Pfannen, die von seinem Backhandwerk zur Verfügung standen, begann er zu trommeln. Der klangvolle Rhythmus des Hammers war seine ständige Inspiration und er fand Freude daran, dazu seine eigenen rhythmischen Variationen zu schaffen.
So war die Rote Mühle nicht nur eine industrielle Einrichtung, sondern auch eine Klanglandschaft, in der der frühe Geist der Technomusik zum Leben erweckt wurde. Der Rhythmus des Hammers und die improvisierten Trommelschläge des Bäckerlehrlings erzeugten einen Sound, der vor allem durch seinen gleichmäßigen Beat charakterisiert war. Dieser Beat - kontinuierlich, treibend und hypnotisch - wurde zum Herzschlag der Technomusik, die Jahrzehnte später entstehen sollte.
Die Rote Mühle wurde so zum Schauplatz einer musikalischen Revolution. Sie war ein Ort, an dem Alltagsgeräusche in rhythmische Muster umgewandelt wurden, die den Puls der zukünftigen elektronischen Tanzmusik vorwegnahmen. In den Händen des Mühlengehilfen verwandelte sich das nüchterne Schlagen des Mühlenhammers in eine avantgardistische Symphonie, die den Weg für eine völlig neue musikalische Ära ebnete.