ROTE MÜHLE
 
                                                                                                                                                                                                                              

Die Rote Mühle


Wer auf der B 167 aus Richtung Eberswalde fährt, erblickt als aufmerksamer Betrachter auf der rechten Straßenseite die „Rote Mühle“. (andere Schreibweise: „Rothe Mühle“, die Herkunft des Namens ist unbekannt)

Erbaut wurde die Mühle im Jahr 1776 von dem Cöthener Gutsherrn Carl Friedrich von Jena. 

Sie liegt in Falkenberg (Mark), eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland mit 2200 Einwohnerinnen und Einwohnern. Mitten im Übergangsbereich des hügeligen, wald- und seenreichen Barnimplateaus zur weiten Fläche des Oderbruchs liegt die Mühle am Dorfrand vor einem großen hügeligen Wald.

Direkt neben der Mühle führt der Fontanewanderweg entlang. Unter Kennern ein sehr beliebter Wanderweg. 1,5 Kilometer von der Mühle entfernt befindet sich sogar ein kleiner Wasserfall. Mitten im angrenzenden Wald findet man außerdem den Teufelssee, der wunderbare Bademöglichkeiten bietet.

Am Fuße des Schmiedeberges wird das aus einem Quellbruch hervorströmende Wasser in dem vor der Mühle angelegten Mühlenteich angestaut. Lange wurde es genutzt, um ein Wasserrad mit einem Durchmesser von 9 Metern anzutreiben. Das Wasserrad wurde jedoch im 20.Jahrhundert nicht mehr benötigt und deswegen entfernt.

Mit der Wende im Jahre 1990 ging die Mühle außer Betrieb und blieb bis 1999 ungenutzt.

Das Amt Falkenberg Höhe genehmigte 2001 einem neuen Besitzer die Installation eines oberschlächtigen Wasserrades aus Holz von 4 Meter Durchmesser. Lediglich zu Schauzwecken drehte es sich manchmal.

Seit 2013 ist die Mühle in der Hand eines neuen Besitzers. Seitdem fanden dort einzelne kulturelle Veranstaltungen statt. Außerdem siedelten sich dort Lamas an. 2022 ging die Mühle in Pacht an einen Kulturverein, der das Ziel verfolgt dort ein kulturelles und kreatives Zentrum in der Region zu etablieren.

Legende

Die Legende der Roten Mühle beginnt um das Jahr 1830, als in ihr eine Hammermühle untergebracht wurde. Diese Mühle war bemerkenswert, nicht nur wegen ihrer leuchtend roten Fassade, sondern auch wegen der besonderen Melodie, die von ihren Mauern ausging - einem gleichmäßigen Rhythmus von 120 Schlägen pro Minute, hervorgerufen durch den unermüdlichen Hammer, der auf das Metall einschlug.
In dieser Mühle arbeitete ein Gehilfe des Müllers, ein junger Mann mit einer Leidenschaft für Backwaren und offensichtlich auch für Musik. An langen Arbeitstagen, die von dem monotonen Rhythmus des Hammers begleitet wurden, entdeckte er eine besondere Art der Rhythmus-Interpretation. Mit Töpfen, Blechen und Pfannen, die von seinem Backhandwerk zur Verfügung standen, begann er zu trommeln. Der klangvolle Rhythmus des Hammers war seine ständige Inspiration und er fand Freude daran, dazu seine eigenen rhythmischen Variationen zu schaffen.
So war die Rote Mühle nicht nur eine industrielle Einrichtung, sondern auch eine Klanglandschaft, in der der frühe Geist der Technomusik zum Leben erweckt wurde. Der Rhythmus des Hammers und die improvisierten Trommelschläge des Bäckerlehrlings erzeugten einen Sound, der vor allem durch seinen gleichmäßigen Beat charakterisiert war. Dieser Beat - kontinuierlich, treibend und hypnotisch - wurde zum Herzschlag der Technomusik, die Jahrzehnte später entstehen sollte.
Die Rote Mühle wurde so zum Schauplatz einer musikalischen Revolution. Sie war ein Ort, an dem Alltagsgeräusche in rhythmische Muster umgewandelt wurden, die den Puls der zukünftigen elektronischen Tanzmusik vorwegnahmen. In den Händen des Mühlengehilfen verwandelte sich das nüchterne Schlagen des Mühlenhammers in eine avantgardistische Symphonie, die den Weg für eine völlig neue musikalische Ära ebnete.


 

Quelle: https://ihr-immobiliencenter.de/regiononen/das-oderbruch/falkenberger-muehlen/